Fragen

WAS IST EIN FABLAB ÜBERHAUPT?

Ein FabLab (fabrication laboratory) ist im Prinzip eine offene Werkstatt, die größtenteils auf computergesteuerte Fertigung ausgerichtet ist mit dem Ziel, Privatpersonen industrielle Produktionsverfahren für Einzelstücke zur Verfügung zu stellen. Typische Geräte sind 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen, Pressen zum Tiefziehen oder Fräsen, um eine große Anzahl an unterschiedlichen Materialien und Werkstücken bearbeiten zu können („make almost everything“). FabLabs erlauben die unkomplizierte Anfertigung von hoch individualisierten Einzelstücken oder nicht mehr verfügbaren Ersatzteilen. Ziel ist es, dass jeder seine Ideen in die Tat umsetzen kann. Dazu werden High-Tech-Maschinen und das nötige Wissen zur Verfügung gestellt, sodass ansonsten Unmögliches verwirklicht werden kann.

FabLabs ermöglichen den Zugang zu Produktionstechnologien und Produktionswissen auch dort, wo dies aus Gründen von Bildung, Alter, Wohlstand oder Region eher schwierig ist. So helfen FabLabs in Indien, Asien oder Afrika, lokale Probleme zu lösen und die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen. In Industrienationen vermitteln FabLabs technisches Know-How zum Beispiel für Kinder und Jugendliche außerhalb des regulären Schul- oder Hochschulsystems und tragen so zu einer Erhöhung der Bildungsgerechtigkeit bei.

Das FabLab Paderborn sieht sich zusätzlich dem Konzept der Offenen Werkstätten sehr nahe. Nicht nur High-Tech-Maschinen sind bei uns zu finden sondern auch klassische Werkzeuge bilden einen Schwerpunkt.

 

KANN JEDER MITMACHEN?

Ja, natürlich! Jeder ist bei uns herzlich willkommen. Du musst auch nicht sofort Mitglied werden. Am besten du kommst einmal vorbei und lernst uns kennen, lässt dir das FabLab zeigen und fängst einfach mal an etwas zu basteln. Hierzu gibt es den „offenen Abend“, genannt OpenLab.

 

WOZU BRAUCHEN WIR EIN FABLAB IN PADERBORN?

Gerade Paderborn, als Stadt mit der höchsten IT-Dichte in Deutschland, als Stadt deren Universität in der Informatik zur Foschungsspitze Deutschlands zählt, als Stadt mit der zweit höchsten Ausgründerrate NRWs, brauchen wir einen Ort an dem darüber hinaus – nicht nur für Studenten sondern für alle im Kreis Paderborn – mit moderner Technik und modernen Produktionsverfahren oder auch überlieferten Produktionsmethoden das Hobby des entwickelns, bastelns und ausprobierens im Vordergrund steht. Freizeitbeschäftigungen die kreativität und Umgang fördern sind leider rar gesäht.

Das FabLab Paderborn hat die DingFabrik in Köln zum Vorbild, welche durch ein sehr breit gefächertes Veranstaltungsangebot schon seit 2010 die Kölner begeistert. Neben der Werkstatt die allen offen steht bieten die Kölner zum Beispiel ein Repair Cafe an, in dem jeder gezeigt bekommt wie er sein defektes Gerät selbst reparieren kann, anstatt es in den Müll zu verbannen, es werden Workshops zu den Themen Arduino, Origami, Nistkastenbau oder Paper-Toys veranstaltet oder das arbeiten an CNC Fräsen vermittelt.

Kurzum: Eine offene Werkstatt mit Werkzeugen die dem einzelnen selten bis gar nicht zur Verfügung stehen würden für jung und alt.

 

WIE SOLL DAS GANZE FINANZIERT WERDEN?

Die Finanzierung des FabLabs Paderborn fusst auf 3 Säulen. Zum einen sind natürlich die Mitgliedsbeiträge zu nennen. In der Regel belaufen sich FabLab Mitgliedsbeiträge zwichen 20-25 Euro pro Monat als Mindestbeitrag mit vorgesehenen Vergünstigungen für zum Beispiel Studenten. Als zweite, wichtige Säule sind Spenden zu nennen. Normalerweise sind FabLabs als gemeinnütziger Verein anerkannt. So auch das Fablab Paderborn. Partnerschaften mit lokalen Unternehmen und Privatpersonen sind unabdingbar für ein erfolgreiches FabLab. Sach- und Geldspenden tragen ebenfalls zum Gelingen bei. Die dritte Säule bilden öffentliche Fördermittel, die zum Tragen kommen, wenn die ersten beiden Säulen nicht ausreichen um den Bedarf zu decken. Natürlich sollte die Kalkulation so ausgelegt sein dass diese Säule nicht in Anspruch genommen werden muss.

KANN MAN SICH IM FABLAB “SACHEN” BAUEN LASSEN?

Nein. Das Prinzip lautet: Es wird einem gezeigt wie es geht und man macht es selber. Natürlich bei Bedarf mit entsprechender Hilfestellung.